Honduras, die Einreise (vom 21.01.2017)
Die Einreise nach Honduras war relativ entspannt. Insgesamt haben wir am Morgen nur insgesamt knapp zwei Stunden benötigt, aber das finden wir OK. Die Ausreise aus Guatemala wird ebenfalls recht entspannt. Schnell holen wir uns die kostenlosen Stempel im Reisepass bei der Migration ab, dann ist das Auto dran. Die Behörden arbeiten nicht schneller, als es sein muss. Daran haben sich auch die vielen LKW-Fahrer, die vor uns in der Schlange warten gewöhnt. Es sieht nicht so aus, als wenn die alle heute noch das Land wechseln. Aber die lieben Menschen winken uns vorbei, dort wird unser Kram erledigt und wir fahren die 200 Meter nach Honduras.
Dort gehen wir in das Administrationsgebäude, geben unsere Fingerabdrücke ab und sind perönlich schnell fertig. Die Autoeinfuhr ist etwas schwieriger. Wir sollen hier zwar alles regeln, aber im 12 km entfernten Copan bei einer Bank den Betrag von knapp 30 US-Dollar einzahlen. Aber es gibt nach unserer Einlassung einen anderen Weg. Da wir genug Lempiras besitzen (hatten wir erst vor der Administration in Honduras entspannt zum von uns recherchierten Kurs 1:3 getauscht), können wir den Betrag von 761 Lempira (ohne Aufschlag) auch hier zahlen. Der Mitarbeiter kümmert sich persönlich um die Einzalung in Copan. Alles mit Recibo, also mit offizieller Quittung! Wie die Leute hier ihren Staat auf's Ohr hauen, ist dann nicht mehr unser Problem. Eine Fahrzeugdesinfektion oder eine Fruchtkontrolle erfolgt nicht! Scheint alles beliebig gehandhabt zu werden, weil andere Reisende von unterschiedlichen Abläufen berichtet haben. Auch haben wir deutlich weniger bezahlt als erwartet.
Copan (vom 21.01.2017)
Dann zum zwölf Kilometer entfernt gelegenen Copan. Honduras begrüßt uns mit einer grünen, steilen Hügellandschaft! Und knapp hinter der Grenze mit einem Erdabbruch einer Fahrspur. Der Abbruch ist aber bereits zugewachsen, muss also schon Jahre zurück liegen. In Copan finden wir gleich an den Ruinen einen Stellplatz auf einer Hinterhofwiese, die gleichzeitig als kleiner Sportplatz und Viehweide genutzt wird. Die WC-Spülung erfolgt rustkal über einen Eimer, den man freundlicherweise dem Nachfolger wieder auffüllt. Auf den Hof befindet sich ein Lehmbackofen. abends übernachtet hier noch ein französisches Paar aus der Nähe von Arcachon, die seit 14 Monaten von Südamerika in umgekehrter Richtung unterwegs sind.
Die Besichtigung der für uns inzwischen X-ten Majastätte verläuft überraschend. Zunächst entdecken wir einen roten Papagei oben im Baumwipfel. Dann sehen wir, dass es sich hier um eine ganze Kolonie handelt. Die nahe Aufzuchtstation arbeitet mit der Ruinenstätte zusammen, wo die Tiere wieder ausgewildert werden. Sie bewegen sich frei im Wald, finden allerdings gerne zu einer Stelle im Eingangsbereich der Ruinen, wo am Nachmittag Futter ausgegeben wird. Die Vögel sind dabei so entspannt dass man sich mit etwas Zeit und Ruhe auf kurze Distanz nähern kann. Sie scheinen es zu mögen, wenn man sie anspricht.
Die Ruinen selbst haben wieder einen komplett anderen Charakter. Das Besondere hier sind die besonders gut erhaltenen Reliefstrukturen. Vor allem die gut erhaltenen Steelen. Dadurch ließ sich viel über die Kultur der Maja lernen. Durch die relativ trockene Luft ist der Verwitterungsprozess nicht so stark, wie an vielen anderen Mayastätten.
Am Morgen freuen wir uns über ein interessantes und längeres Gespräch mit den Rucksackreisenden Ursula und Manfred aus Bonn, die uns vor ihrem Besuch in Copan entdeckt haben. Eine kleinere Ausgrabungsstätte direkt bei den "Copan Ruinas" nehmen wir eher als schönen Waldspaziergang wahr. Die Straße nach Nordosten führt uns um etliche Schlaglöcher herum und in das eine oder andere fährt man leider doch hinein. Unterwegs werden Kaffeebohnen aus den kleinen Plantagen direkt an der Straße getrocknet und gewendet.
Honduranischer Kaffee (vom 21.01.2017)
Wir treffen auf die Hauptader Honduras, die von der Hauptstadt Tegucigalpa an die Atlantikküste bei Puerto Cortes führt. Es wird dunkel und obwohl die Straße in sehr gutem Zustand ist halten wir für die Nacht an einer Tankstelle, in der Nähe einer Polizeistation. Die Jungs von der Tankstelle sagen uns, dass wir hier übernachten können. Wir stellen uns so unter eine Laterne, dass unser Auto von allen Seiten offen zu sehen ist. Dann lernen wir Jose kannen. Er ist auf dem Weg zu seiner geliebten Rita, hat uns aber entdeckt und muss mit uns sprechen. Daraus wir ein ganzer Abend und er vertröstet seine liebe Frau telefonisch. Wir trinken in unserer Wohnkabine mit dem Feinschmecker unseren italienischen Lavazza. Schwarz! Ohne Zucker oder Milch mag er ihn! Das Geschmacksprozedere ist aufwändig, er kennt sich richtig aus! Der Lavazza wäre nicht schlecht, aber der honduranische Kaffee lässt noch mehr Nuancen erkennen, sagt er. Jose holt uns aus seinem Wagen honduranischen Biokaffee und honduranischen Rotwein und schenkt ihn uns. So viel Gastlichkeit!
Nationalpark Azul-Meambar (vom 21.01.2017)
Auf der Hauptroute Richtung Tegucigalpa ist die Straße bestens. Es gibt sogar eine Mautstelle, wo wir etwa 80 Eurocent zahlen müssen. Sehr gerne! Über eine sieben Kilometer lange unasphaltierte Piste kommen wir zu dem angeblich lohnendsten Naturpark Honduras. Sein Name ist "Azul-Meambar", ausgeschildert (wenn man das so nennen darf) ist aber die "Panacam-Lodge". Dort richten wir uns auf der gepflegen Campingwiese ein und unternehmen eine lange Wanderung durch den "Bergnebelwald". Darin steckt "Berg", also geht es ordentlich bergauf und darin steckt "Nebel", also ist es feucht. Gleichzeitig ist es ziemlich warm und wir freuen uns über jedes Lüftchen. Dafür werden wir mit traumhaften Aussichten und einer abenteuerlichen Wanderung belohnt. Hier gibt es 28 Spezies an Schlangen, fünf davon sind aber nur giftig. Zwei davpn bekommen wir unterwegs zu sehen.
Wir sehen einen Tukan, Kolibris, Motmots und viele andere Vogelarten. Hier ist es richtig schön!
Sommertag am Kanal (vom 22.01.2017)
Und dann noch ein Sonntag! Wir wissen nicht, welches Bild ihr in den Köpfen habt, wenn ihr "Honduras" hört. Wir werden jedenfalls ein ganz anderes Bild mit nach Hause nehmen, als wir es aus Reiseberichten und vom Hörensagen im Kopf hatten.
Im Grunde ist Vieles wie zuhause, die sozialen Unterschiede sind enorm! Heute haben wir einen Sonntag in einem unscheinbaren Ort an einem Zufluss zu einem See verbracht. Fast wie ein heißer Sommertag am Rhein-Herne-Kanal. Gut, es ist Januar. Die Einheimischen gehen in voller Kleidung ins Wasser. Aber sonst fast alles gleich. Die Menschen gehen in einem kanalartigen Zufluß zum See schwimmen, Mädels werden von ihren Jungs mit Mopeds hin- und hergefahren, nagelneue Autos (alte natürlich auch) werden ausgefahren, Frauen zeigen ihre neuen Schuhe und man könnte noch lange so fortfahren. Ein freundlicher, junger Mann, der einen kleinen "Tick" zu haben scheint, setzt sich neben uns und fängt an zu plaudern. So gut es geht, versuchen wir seinem Spanisch zu folgen und auf ihn einzugehen. Er sagt immer wieder etwas über Honduras, Guatemala, Miami und Texas. Und von Musik und Gruppentanz. Und alles ist schön. Er hat Spaß hier undfreut sich offenbar darüber neue Leute zu treffen. Die Einheimischen scheinen ihn zu kennen. Er könnte sich vielleicht mal waschen, aber das ist wieder nur der uns gewohnte Maßstab, den wir schlecht ablegen können. Er bekommt in Styropor eingepackten, gewürzten Fast-Food-Reis von Honduranern gereicht, den er mit derselben Hand ißt, mit der er uns vorher höflich begrüßt hat. Und er bekommt einen Geldschein (*). Mit dem läuft er schnell mit einer kurzen Entschuldigung weg und kommt mit einer Dose kalter Apfelschorle zurück und bietet sie uns an. Wir lehnen höflich ab. Als Ausrede reicht unsere Flasche Wasser. Die Styroporschale bleibt auf der Wiese bei den anderen Styoporschalen. Den restlichen Reis fressen später die frei laufenden Hunde.
Einige Dinge sind allerdings schon anders als bei uns zuhause. Die Honduraner (und das haben wir in Guatemala genauso erlebt) helfen sich untereinander. Wissend, dass es kein funktionierendes Sozialsystem gibt, geben die Reicheren den Ärmeren! Menschen stellen sich mit Schüppen an die Straße, um mit der Erde vom Rand die Schlaglöcher für die Autofahrer etwas erträglicher zu machen. Wenn Sie dann um zwei Lempira (acht Eurocent) bitten, öffnet sich häufig das Fenster des vorbeifahrenden SUV.
(*) Münzen sind uns in Honduras noch nicht begegnet. Der "Ein-Lempira-Schein" ist etwa vier Eurocent wert, also die kleinste übliche Einheit. Der viertgrößte Schein ist 20 Lempira wert, also knapp einen Euro. Der größte Schein sind 500 Lempira. Kauf hier mal ein Auto in bar! Auf dem Markt haben die Verkäuferinnen das Wechselgeld in einer Plastiktüte dabei. Ein kleines Mädchen, das jetzt eigentlich in der Schule sein sollte, läuft mit einem Stapel Geld an uns vorbei und kommt mit Kleinigkeiten zurück.
D&D Brewery (vom 23.01.2017)
Wir erreichen eine kleine Oase in Zentralamerika, die D&D Brewery. Dort gibt es eine großzügige Campingwiese, eine schattige Palmengartenatmosphäre, etwas zu essen und sechs selbst gebraute Sorten Bier. Ein herrlicher Platz, eine pfiffige und gut organisierte Oase im Dschungel!
"La Tigra" Nationalpark mit Gold- und Silberminen (vom 24.01.2017)
Die Straße zur honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa ist absolut prima und wir genießen es, ohne "Tumulos" - so heißen die Topes ja seit Guatemala - voran zu kommen. Unser Ziel ist der Nationalpark "La Tigra". Die Zufahrt zum Visitorcenter "Jutiapa" beginnt mitten in Tegucigalpa. Diese Stadt ist nicht geeignet für Fahranfänger und auch nicht für Leute ohne Autoversicherung wie uns. Überall Einbahnstraßen, Gehupe, Gedrängle (aber absolut fair) und der Weg zur begehrten Zufahrt hinauf in die Berge leider verstopft. Auf der Handykarte dann ein Lichtblick, da geht was nach links, wo keiner hin fährt. DER FEHLER! Wir landen in einem kleinen, am HANG gelegenen Stadtteil, von dem aus es einen Zugang zur begehrten Bergstraße geben soll. Wir landen in einem kargen Viertel mit extrem steilen Straßen mit glattem Kopfstein. Nicht mal in San Franzisco hatten wir diese Steigung. Anfahren am Berg bei 35 Prozent Steigung. Hatte ich in der Fahrschule nicht! Wir müssen mitten in der Stadt den Allrad zuschalten, um das Pflaster zu bewältigen. Die kleinen Straßen sind kurvig und so eng, dass wir gerade hindurch passen. Aber alles ohne Erfolg, denn wir landen wieder unten im Zentrum. Doch nun haben wir die Stadt etwas besser verstanden und treffen irgendwann die Zufahrtsstraße zum Nationalpark. Es gibt wohl noch eine zweite Zufahrt, die in unseren Karten nicht dargestellt ist. Ohne sie zu kennen: Wir hätten sie nehmen sollen! Als wir ankommen, ist die Schranke schon zu, also übernachten wir am Wegesrand.
Der Park ist seit einem Abkommen von 1993 in der Verwaltung einer Organisation AMITIGRA. Es gibt ein wasserfestes Faltblatt, nachdem wir als Ausländer pro Person ca 10 USD (mit offizieller Quittung) bezahlt haben. Die Männer möchten für die Übernachtung hier oben pro Person nochmal weitere 8 USD, aber da machen wir nicht mit. "Viel zu viel"! Und überhaupt wollen wir nur das Tagesticket und vor allem erstmal wandern. Alles Andere: "Mas tarde!" (später). Und überhaupt haben wir grundsätzlich keine USD, sondern Landeswärung. Das unterscheidet uns von den wenigen Amerikanern, die hierher kommen!
Die vorgeschlagenen Wanderungen führen uns tatsächlich zu Anfang der 50er Jahre verlassenen Gold- und Silberminen. Verschlossen ist nichts, manchmal steht das Wasser in den Gängen. Keine Ahnung, wie man hier - mitten im Dschungel - um 1800 auf die Idee gekommen ist, Schächte in den Berg zu meißeln!
In einer großen Wanderung kombinieren wir die verschiedenen Trails und sind froh, uns in etwa 2000 Metern Höhe bei angenehmen Temperaturen trotz hoher Feuchte durch den Urwald bewegen zu können. Eine schöne Wanderung mit Erlebnischarakter und einem 78 Meter hohen Wasserfall.
Als wir am späten Nachmittag am Parkplatz eintreffen, entpuppen sich die vorhin noch verlangten 16 USD für die Übernachtung als reines Mißverständnis ;-). Selbstverständlich ist unsere Übernachtung im Ticket enthalten und alles ist prima!
Nach einer extrem entspannten Nacht in angenehm kühler Höhe, treten wir den Rückweg an. Wir bestaunen nochmals die miese, an einer Stelle ziemlich schlammige 4x4-Zufahrt zum Nationalpark und treffen kurz drauf wieder auf Nelson. Er hat sich schick gemacht und wir nehmen ihn und eine freundliche Nachbarin mit nach Tegucigalpa. Nelson erklärt uns Vieles über das Leben und die immer noch korrupte Politik in Honduras. Die beiden steigen in Downtown aus und wir kämpfen uns durch die Innenstadt. Immer noch ist es für uns unfassbar, dass wir durch diese Straßen gefahren sind! Marktstraßen, vollgestopft mit Menschen und Ständen die beiderseits fast an unser Dach ragen. Heruntergefallene Papayas werden schnell eingesammelt, damit sie nicht von den Autos zermatscht werden.
Über eine kurvenreiche Strecke mit vielen Baustellen machen wir uns auf durch das reizvolle Bergland Honduras, um auf die als "Panamericana" ausgewiesene CA1 zu treffen. Diese Schlaglochpiste führt unds dann zur Grenze. Wir ersinnen ein neues Computer-Reaktionsspiel namens "Panamericana", Game-Level: "Honduras".
Einreise nach Nicaragua (vom 25.01.2017)
Gleich an der Grenze empfangen uns freundliche Menschen mit nachgemachten Ausweisen. Na gut, auch wir geben ja nur nachgemachte, laminierte Kopien aus der Hand. Also ein faires Spiel. Allerdings fahren wir an den Schwindlern, die sich gegenseitig als Zoll bezeichnen vorbei und gehen gleich in das Zollgebäude und bekommen schnell und kostenlos unsere Ausreisestempel.
Ab über die Brücke nach Nicaragua. Dort empfangen uns wieder zwei Gestalten. Der eine sieht noch recht offiziell aus, den anderen halten wir für ein "Anhängsel" zum Geld verdienen. Diesmal liegen wir falsch, denn beide sind echt. Die offiziellen Zöllner laufen mit hellblauen Poloshirts herum und haben einen billig wirkenden Ausweis um den Hals. Das macht die Sache ein wenig schwieriger. Nachdem der echte Zöllner unser ganze Skepsis geschluckt hat, bekommen wir einen kleinen Zettel, den wir später noch benötigen. Der Papierkram ist eigentlich immer der Gleiche: Einreise der Personen, Import des Fahrzeugs, ggf. Versicherung für das jeweilige Land. Das Problem ist, die zuständigen Stellen zu finden. Bretterbuden können die Migration sein. Versicherungsbüros befinden sich mit Block und Kuli bewaffnet an einem Tisch in einer Art Lokal.
Auf geht es in Richtung Chinandega, wo wir an einem Einkaufszentrum die erste Nacht in Nicaragua verbringen.
Vulkan Massaja (vom 27.01.2016)
Zunächst einmal sind wir von den Straßen und den Gegensätzen ergriffen. Die Straßen in Nicaragua sind die Besten seit dem Trans-Canada-Highway! OK, da tun wir vielleicht einigen Straßen in den USA unrecht. Die Ränder sind gemäht und wenig verschmutzt, die Arbeiter haben neben ihrer Machete technisch hoch entwickeltes Werkzeug dabei. Gleichzeitig fahren aber in Nicaragua noch viele Pferdefuhrwerke und Ochsenkarren herum. Das hatten wir in den Ländern vorher nicht gesehen.
Die Menschen in Leon und Managua begegnen uns entspannt und sind sehr freundlich zu uns Fremden. Überall - und das seit Guatemala - merkt man die gute Beziehung zu den USA und Kanada. Und natürlich gibt es hier auch überall das, was wir als Armut bezeichnen. Die Verhältnisse im Südosten Europas haben wir als deutlich krasseer empfunden.
Erst gegen 17 Uhr erreichen wir den Zugang zum Nationalpark des Vulkans Massaja.
Es hat sich eine kleine Schlange für die Nachtbesichtigung des Vulkans gebildet und wir entschließen uns teilzunehmen. Danach dürfen wir direkt vor dem Tor in einer ruhigen Nische übernachten.
Das Spektakel ist relativ kurz, der Vulkan momentan sehr aktiv, aber man gönnt uns fast eine halbe Stunde am Kraterrand. In der Tiefe sieht man die Magma fließen und die Glut strahlt Rauch und Kraterrand orange an. Welch eine Stimmung in das Erdinnere sehen zu können! Was die Menschen vor vielen Jahrhunderten hier wohl gedacht haben mögen?
Am Morgen machen wir uns nochmal auf den Weg hinauf zum Vulkan und sehen all die Dinge, die uns nachts verborgen blieben. Die Lavafelder von den letzten Ausbrüchen, die vielen blühenden Bäume und Büsche sowie die Strukturen am Kraterrand. Auf jeden Fall ist es sehr lohnend, den Vulkanpark auch bei Tageslicht zu sehen.
In Granada essen wir auf dem Marktplatz eines der regionalen Nationalgerichte: Vigoron. Eine Art Salat mit frittierter Schwarte, Weißkohl und Yuccapalmherzen, der auf einem Bananenblatt serviert wird. Den restlichen Tag genießen wir dann am riesigen Nicaraguasee.
Beobachtungen am Straßenrand (vom 31.01.2017)
Kinder tollen und toben, andere Kinder preisen ihre selbst gefangenen Leguane (sollen nach Hühnchen schmecken) zum Verkauf an. Menschen fahren mit ihrem nagelneuen Pickup herum, Andere auf der selben Straße mit ihrem Ochsenkarren (2 OS) oder dem Pferdewagen (1 PS). Junge, einheimische Frauen lassen sich mit dem Lastenfahrrad vom Dienstleister zum Einkaufen bringen. Einige lassen sich mit dem dreirädrigen Tuctuc die Straße hinauf bringen und sammeln dort am Straßenrand Feuerholz. Tuctuc-Fahrer sind enorm flexibel, was ihre Fracht und Zeiteinteilung angeht. Straßenränder sind gemäht, Müll und Mähgut werden ordentlich zu Häufchen geformt und angezündet.
Nicht alles passt für uns so ganz zusammen, aber es läuft irgendwie ...
Popoyo Beach (vom 31.01.2017)
Von den hervorragenden Hauptstraßen in Nicaragua haben wir langsam die Nase voll ;-) und fahren zum Popoyo Beach. OK, wir haben nicht die beste Zufahrt erwischt, doch ist die Piste zwar hügelig und abschnittweise sandig, doch wir sind schon schlimmer durchgerüttelt worden. Trotzdem handelt es sich um eine "gelbe Straße".
Unterwegs fahren wir durch Siedlungen, wo man irgendwo im nirgendwo ein Zimmer mieten kann oder wo mit einem Internetzugang geworben wird. Schweine und Hühner laufen durch die ordentlichen Lehm- und Holzdörfer, die Leute hier haben Lehmbacköfen und Brunnen gebaut. Alles wirkt friedlich. Mitten in der Einöde kaufen wir von einem Handwagenhändler ein Eis. Auch wenn wir auf dieser Strecke keinen Bus gesehen haben, vermutlich gibt es in diesen Dörfern sogar eine regelmäßige Busverbindung.
Der Popoya Beach soll die beste Gegend für Surfer in Nicaragua sein. Wir bleiben auch ohne zu surfen zwei Tage und genießen die Ruhe und lassen uns von den Wellen umwerfen. Hier ist in jeden Fall ziemlich konstanter "Off-Shore-Wind", wir die Surfer ihn mögen. Ist auch für uns nicht schlecht, weil nicht alles gleich salzig wird.
Auf dem Weg zur Grenze nach Costa Rica bewegen wir uns über die eigentliche Erschließungsstraße, die weitgehend gepflastert ist.