Capitol Reef (vom 23.10.2016)
Über den aüßerst sehenwerten Highway 12, auch als "Scenic Byway" (also schöne Nebenstraße oder Straßen mit dem grünen Strich auf der Landkarte) bezeichnete Route, fahren wir nach Boulder. Dort beginnt der "Burr-Trail", der auf dem ersten Stück asphaltiert ist und durch eine grandiose Canyonlandschaft führt. Dann endet der feste Belag und das Ganze wird noch sehenswerter! Vor uns tut sich das "Capitol Reed" auf, ein riesigesüerirdisches Riff, das vor vielen Millionen Jahren noch unter Wasser lag. Diesen Blick von oben auf das Riff bekommt man nicht geboten, wenn man nur in den eigentlichen Nationalpark "Capitol Reef" fährt. Der Burr-Trail führt dann in spektakulären Kehren hinunter zur "Waterpocket-Fold". Der Riß in der Erdkruste ist gut 160 Kilometer lang und lässt noch heute ahnen, welche Kräfte am Werk waren. Die Staubpiste "Nottom.Bullfrog-Road" führt uns nach Norden und wir nähern uns dem Parkeingang. Durch den Nationalpark führt im Wesentlichen eine Straße, die später als Staubpiste durch hohe Felsschluchten führt. Der obligatorische Film im Visitorcenter erklärt Geologie und Geschichte der Region. Abends lassen wir uns an einem Aussichtspunkt von der sensationellen Bergkulisse in ihren Bann ziehen.
Bryce-Canyon (vom 23.09.2016)
Immer wieder fällt das Wort "Canyon". Man könnte glauben, dass man das leid wird. Aber das ist überhaupt nicht der Fall, denn jeder der in Süd-Utah gelegenen Parks hat seinen eigenen Charakter und seine besonderen Reize. Bryce ist auch keine richtiger Canyon, sondern eher eine Canyonkante. Das Gegenstück am anderen Ufer fehlt also. Das liegt daran, dass an einem Riss der Erdkruste ein Teil der Sandsteinschicht angehoben und später zu diesem Schauspiel ausgewaschen wurde. An der Kante entstand über die Jahre der Bryce-"Canyon". Zwei Tage verbringen wir im Bryce-Canyon und wandern durch und entlang von Felstürmen und Sandsteinformationen. Aussichtspunkte und Wanderwege haben wir im Bryce interessant kombiniert. Die Farben der verschiedenen Sedimentschichten und die genialen Formen von Brücken und Felsspitzen lassen sich eiegntlich nur live wahrnehmen. Das konnten wir an zwei Wandertagen erleben. Vermutlich ist dieser Abschnitt so kurz ausgefallen, weil für diese außergewöhnliche Landschaft einfach die Worte fehlen ...
Zion-Canyon (vom 23.09.2016)
Als wir an der Ostseite des Parks ankommen, werden wir zum Glück als kleines Auto erkannt. Sonst hätte der Tunnel am Osteingang gesperrt werden müssen und wir wären die 1,6 km durch den historischen Tunnel begleitet worden. Die Rangerin traut unseren Angaben aber nicht so recht und misst genau nach. Wir erhalten einen orangen, laminierten Zettel "Small Vehicle". Vor dem besagten Tunnel besuchen wir den kurzen Trail zum Canyon Overlook, der uns schon einen Vorgeschmack darauf gibt, wie nah man im Zion an und in den Canyon kommt.
Der Zion ist eng und hat keine Parkplätze, daher wird er den Gästen mit einem Busshuttle zugänglich gemacht. Wir haben Glück mit dem Wetter, aber ein wenig Pech mit dem Datum. Im Utah ist langes Wochenende, denn Donnerstag und Freitag sind Schulferien. Demnach ist bis Sonntag ist alles auf den Beinen. Das Klima ist jetzt gerade optimal, im Hochsommer ist es unerträglich heiß. In den vierzig Minuten "Schlangestehen" ersinnen wir den Plan für den folgenden Tag: "Einfach Vorlaufen zur zweiten Haltestelle!".
"Angels Landing" ist einer der besonderen Hikes des Parks. Der Felsen mit seinen extremen Steilwänden hat seinen Namen von der Vorstellung, dass nur Engel darauf landen können. Allerdings landet tatsächlich auch fast jedes Jahr jemand "als Engel" unten, dazu gleich mehr. Zunächst führen viele Serpentinen hinauf zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt. Dann kommen wir zum spannenden Teil. Der Weg führt seitlich an schrägen, rutschigen Sandsteinen vorbei und ist durch Ketten zum Festhalten gesichert. Darunter geht es in die Tiefe. Der Weg ist spektakulär, aber wäre wirklich gut zu gehen. Allerdings sind die Leute in Hast und quetschen sich an anderen Wanderern vorbei, ohne Rücksicht auf Sicherheit. Eltern lassen sogar kleinere Kinder an Steilstücken und Kanten herumturnen. Nachdem uns das Geschubse und Gedränge zu bunt wird, verlieren wir die Lust und entschließen wir uns kurz vor dem Gipfel zur Umkehr. Den umwerfenden Ausblick, der zu beiden Seiten hunderte von Metern senkrecht hinab geht, nehmen wir aber mit.
Der nächste Tag ist von der Landschaftsform her das genaue Gegenteil. In den engen "Narrows" am Ende Des Tales gehen die Felswände zu beiden Seiten steil nach oben, während unten der etwa 10° kalte Fluß des "Virgin River" den "Wanderweg" darstellt. Der Fluß ist der Weg! Im nächsten Leben sollten wir es als Schuhvermieter am Zion National Park versuchen. Fast jeder hat einen Spezial-Besenstiel zur Stabilisierung und diese "Narrows-Spezialschuhe" mit gelben Schnürsenkeln. In der Schlucht wachsen an den breiteren Stellen amerikanische Pappeln (das sind die, die im Herbst diese tollen Farbeffekte schaffen) und an den Felswänden wachsen die "hängenden Gärten". Wow!
Das nächste Erlebnis wartet, der "Grand Canyon"!