Reiseerfahrungen aus unserer Amerikareise 2016/2017
Selbstverständlich alles völlig subjektiv und unverbindlich. Für Fehlerfreiheit können wir nicht garantieren.
Allgemeines
Unsere einjährige Reise hatte inzwischen ein wenig Zeit sich zu setzen und wir möchten gerne etwas von unseren Erfahrungen weitergeben.
Natürlich ist das alles sehr subjektiv und von diversen Bedingungen geprägt. Jahreszeit, Zeitbudget, Route, Pannen und eventuelle Naturkatastrophen sind nur ein Teil der Faktoren, die einem schnell einen Strich durch die Rechnung machen können.
Deshalb haben wir vor der Reise nur einen sehr groben Plan gemacht und uns selbst für verschiedene Alternativszenarien offen gehalten. Details ergaben sich meist vor Ort und waren durch aktuelle Informationen anderer Reisender schnell mal geändert oder optimiert. Dabei haben wir unsere Reiseziele auf einer Karte vermerkt und später geschaut, ob sie sich zu einer sinnvollen Strecke zusammenfügen lassen. Alles sehen zu wollen ist ein oft gehörter Wunsch, doch der bleibt für immer ein Traum! Gerade in Nordamerika sollte man sich von den verzerrrten Kartendarstellungen nicht täuschen lassen. Manches ist näher oder weiter, als es auf gedruckten Karten aussieht!
Eines unserer Worst-Case-Szenarien war, die Reise wegen eines kapitalen Schadens am Fahrzeug ohne dieses für eine längere Zeit oder für den Rest der Reise auszukommen. Dafür hatten wir unsere Wanderausrüstung und die Kreditkarte dabei.
Überhaupt ist es kaum möglich, eine solche Reise komplett durchzuplanen, jedenfalls hatten wir nicht die Kapazitäten dazu. Allein die Informationsbeschaffung mussten wir auf das erste Drittel beschränken. Bei uns waren das eigentlich Kanada und die USA, sowie ein Teil von Mexiko.
Der Rest hat sich unterwegs ergeben. Informationsquellen finden sich im Internet, oft auf Reisewebseiten von anderen Reisenden, POI-Daten diverser, einschägiger Overlander-Apps, direkter Austausch mit Reisenden oder Einheimischen und manchmal auch ein Büchertausch, spontan mit Reisenden, die in der Gegenrichtung unterwegs sind oder auch auf einem zentral gelegenen Übernachtungsplatz Letzteres vor allem in Südamerika.
Zeitbedarf und Reisezeit
Wir sind in einem Jahr von Sommer bis Sommer ohne Hast von Kanada nach Patagonien gekommen. Wir schreiben daher hier auch nur von unseren Reiseerfahrungen in dieser Richtung. Mit der Wahl von Norden nach Süden zu reisen sind wir auch im Nachhinein sehr zufrieden und können das auch so weiterempfehlen, weil sich die Dramatik der Landschaften mehr und mehr steigert und wir nicht an kurzen, kalten Tagen des Südwinters starten mussten.
Dabei haben wir den hohen Norden Alaskas ebenso wie das südliche Stück nach Feuerland ausgelassen. Unsere Zeit lag fest von Sommer bis Sommer und das ist nicht optimal. Wer im Sommer startet und Kanada entlang des Trans-Canada-Highway quert, kann entweder den hohen Norden Alaskas oder den Westen der USA genießen. Beides geht rein jahreszeitlich ohne Streß wohl kaum. Wer die USA schon kennt, tut sich vielleicht leichter, hier zu kürzen.
Kann man jedoch im Frühjahr starten, geht beides. Beim Reiseende im Sommer des Nordens ist man - das weiß man ja vorher - zur den kürzesten Tagen in Patagonien. Uns war im Mai in Patagonien wieder nach längeren Tagen zumute und haben uns in der Mitte Patagoniens für den deutschen Sommer entschieden. Optimal scheint es uns, wenn man sich in Mexico, Zentralamerika, Kolumbien und vor allem Ecuador noch mehr Zeit lassen kann, um dann den Dezember und Januar im südlichen Teil Patagoniens und in Feuerland zu verbringen.
Damit wäre für unsere persönliche Traumplanung ein Start im Mai und eine Rückkehr im März bzw. April das Optimum, wenn man sich etwa zwei Jahre Zeit nehmen kann. Auch Pausen von der Reise kann man dann gut einplanen.
Kartenmaterial
Die Orientierung ist auf den Hauptstraßen auch ohne GPS gar nicht so schwierig. Viel einfacher als in Mitteleuropa.
In Nordamerika sind die Abzweige fast immer nach den Himmelsrichtungen gekennzeichnet. In Zentral- und Südamerika gibt es einfach gar nicht so viele Straßen. Für die Suche nach einem einsamen Übernachungsplatz oder einem interessanten Off-Road-Erlebnis ist es aber sehr zu empfehlen, detailliertere Karten mitzunehmen. Diese haben wir VOR der Reise heruntergeladen und auf dem mitgeführten Laptop, und mehreren Speicherkarten bzw. mobilen Festplatten gespeichert. Wichtig ist es, auch die Karteninstallation jeweils vor der Reise zu üben! Online-Navigation kommt wegen fehlender Infrastruktur und ggf. fehlender Mobilfunkverträge kaum infrage. On- und Offroad sind wir mit folgenden Kartenquellen - auch in abgelegenen Gegenden Boliviens - bestens zurecht gekommen.
Das Android-Smartphone war tatsächlich der häufigste Begleiter (min. zwei Geräte mitnehmen!). Beispiele für Apps sind Locus Maps oder Oruxx Maps, je nachden, womit ihr besser klarkommt. Wir hatten außerdem ein Garmin-Gerät (ein kleines Oregon) dabei. Für Garmin-Geräte werden aus dem fantastischen OSM-Projekt tolle, kostenlose Karten angeboten. Es finden sich reichlich fertige OSM-Karten im Internet. Für Android-Smartphones ist OpenAndroMaps für uns ohne Konkurrenz (Spenden bitte nicht vergessen!).
Trinkwasser
In unserer Wohnkabine haben wir strikt unterschieden zwischen Brauch- und Trinkwasser. Brauchwasser aus dem Einbautank haben wir zum Waschen, Duschen und Spülen, sowie zum Kochen von Kartoffeln o.ä. Verwendet.
Trinkwasser haben wir nur aus Kanistern benutzt, egal, ob direkter Genuss, Tee oder Wasser zum Reis (der ja reichlich quillt) kochen.
Dabei hatten wir etwa 95 Liter Brauchwasser und ca. 60 Liter Trinkwasser für zwei Personen dabei und sind damit sehr gut gefahren.
Wir haben uns eine kleine, leichte Umkehrosmoseanlage gebaut, mit der wir auch in brenzligen Situationen die Möglichkeit gehabt hätten, aus Brackwasser einwandfreies Trinkwasser zu gewinnen. Solche dreistufigen Filter benötigen einen Druck, der über dem osmotischen Druck des Ausgangsproduktes liegt. Für Süßwasser liegt der bei etwas über 2,5 bar (250 kpa), für Salzwasser müsste man an die 80 bar (8 Mpa) aufbringen. Wir haben alle Komponeneten auf ein Brett montiert und für mobilen Einsatz außerhalb des Fahrzeugs vorbereitet. Benutzen mussten wir die Anlage auf der
Reise nie. Schon zuhause hatten wir aber festgestellt, dass der Tee mit so hergestelltem Wasseer viel aromatischer schmeckt.
In den USA/Kanada gibt es eine gute Wasserversorgung auf Campingplätzen, alles kein Problem! Feststellen mussten wir, dass auch in bergigen Gegenden mit guten natürlichen Wasserquellen das Leitungswasser oft mit Chlor versetzt war.
In Mexiko gibt es "Agua purificada" fast überall zu kaufen. Manchmal haben wir es gleich einem Wasserlasterfahrer abgekauft. Prima sind auch die "Purificadoras", die selbst aufbereiten und das Wasser auch in eigene Gefäße füllen. Die typischen PET-Gefäße kosten in Mexico an Pfand nur 2 bis 3 Dollar, allerdings hat der Durchreisenden das Problem, dass es in jeder Provinz etwas unterschiedliche Flaschen gibt. Daher heben wir ein Gefäß behalten und oft noch im Einkaufsladen umgefüllt. So haben wir PET-Flaschen-Müll vermieden.
Unsere Kanister 2x 10 Liter und 2x 5 Liter haben einen Ausgießer, der nach innen in das Gefäß gesteckt ist und nach Öffnen des Kanisters umgedreht aufgeschraubt wird. In staubigen Gegenden ist das der Garant für ein hygienisches Umfüllen des wertvollen Nasses.
Das Brauchwasser haben wir trotz aller Vorsicht mit einem Entkeimungsmittel versetzt, abhängig von der Wasserquelle. Am günstigsten ist es, ein Pulver für 10000 Liter zu kaufen und davon ein Zehntel mit 100 ml Wasser anzumischen. Das lässt sich dann optimal dosieren (10 ml der Mischung auf 100 Liter Wasser) und ist sehr preiswert.
Mobilfunkversorgung und Internet
In Kanada zu Beginn unserer Reise haben wir auf ein eigenes Telefon verzichtet, Dafür war die Versogung mit free WiFi in den Einkaufsmärkten sehr gut und mit den gängigen Messenger-Diensten lässt sich ja schon lange telefonieren.
In den USA stellten wir fest, dass unsere Drei- und Vierbandhandys im nördlichen Westen ganz gut funktionierten. Dagenen werden im südlichen Westen vermehrt Frequenzen eingesetzt, die nur die amerikanischen Handys beherrschen. Bei einem längeren Aufenthalt lohnt sich also die Anschaffung eines solchen sehr schnell. Ein preiswertes Smartphone ist schon für 50 Dollar zu bekommen. Von einem Kauf in Europa würden wir abraten, vor Ort lässt sich das alles ganz leicht regeln. Nicht wundern, die SIM-Karten in Nord- und Süd-Amerika funktionieren ohne eine vierstellige PIN-Nummer.
Aber auch in einigen Gebieten der USA, z.B. Reservationen der Indianer wird man mit einer AT&T-Karte keinen Empfang haben. Zum Beispiel in der ganzen Stadt Page. Wir müssten 20 Meilen nach Nordwesten aus der Stadt heraus, da ginge es wieder, sagte man uns.
In Mexiko haben wir mit Telcel gute Erfahrungen gemacht. Einfach in einen der Läden gehen, die fummeln so lange am Telefon herum, bis es funktioniert.
Ganz Zentralamerika (Guatemala, Honduras, Nicaragua, El Salvador, Costa Rica, Panama) lässt sich über einen Anbieter abdecken. Die SIM-Karten kosten wenig und die Tarife sind sehr flexibel. Auch hier einfach in eine Stadt in einen Shop gehen. Claro würden wir da als Nummer Eins nennen, wir hatten auch eine gut funktionierende Movistar-SIM-Karte. Oft kann man übrigens reine Datentarife buchen! Das ist sinnvoll, wenn man eh über Messenger-Dienste telefoniert.
In Südamerika muss man sich für jedes Land eine eigene SIM-Karte besorgen. Wir haben oft darauf verzichtet. In Argentinien muss man darauf achten, dass manche große Anbieter nur den urbanen Regionen rund um Buenos Aires gut funktionieren. Uns hat man zu "PERSONAL" geraten. Die hatten auch sehr günstige und flexible Tarife.
Übrigens hatten wir oft noch unsere Aldi-Prepaid-SIM in einem unserer Dual-SIM-Smartphones und waren erstaunt, wo man damit überall Empfang hat. Für einen Notruf ist dann ja auch egal, was es kostet.
Als Anhaltswert: je nach Einstellung haben wir für eine Stunde Skypen ca. ein halbes GB verbraucht.
Achtung: auch in den riesigen Ländern Argentinien und Chile gibt es Gegenden, in denen Schilder darauf hinweisen, dass es für mehrere hundert Kilometer keinen Mobilfunkempfang gibt. In anderen Ländern ist das auch so, aber man wird nicht unbedingt darauf hingewiesen.
Dieselversorgung
Die Versorgung mit Diesel ist in keinem von uns bereisten Land ein Problem! Nur in Bolivien ist die Qualität oft mieserabel. Da hat sich der Einbau eines Vorfilters und das Mitführen mehrerer Ersatzkraftstofffilter gelohnt! Eine Reichweite von 1200 Kilometern mit unserem großen Tank haben wir als sehr angenehm empfunden. Das spart Reservekanister bzw. Tankstreß.
In Argenitinien gibt es diverse Dieselqualitäten: "Grado Tres" ist der bessere Diesel, meist gibt es eine minderwertige Sorte für Landmaschinen, die uns nicht empfohlen wurde. Seltener eine angeblich noch Hochwertige.
Der Dieselpreis lässt sich im Internet leicht nachsehen. In den meisten Ländern lag er unter dem deutschen Niveau. Nach Venezuela konnten wir Anfang 2017 nicht. Deshalb gab es den günstigsten Diesel in Ecuador mit 0,26 USD pro Liter. In Uruguay ist er sogar teurer als in Deutschland.
Motorleistung
Unser Auto hat einen 2011er Euro5-Diesel mit VTG-Turbo und DPF, also ein Elektronikauto. Das bedeutet, dass er wegen des Luftmassenmessers in den großen Höhen die Dieselmenge entsprechend angepasst hat. Dabei bringt er natürlich weniger Motorleistung, bis der VTG-Lader auf Drehzahl ist, logisch! Zweimal hat die Elektronik eine Regeneration des DPF ausgelöst, das war alles. Auf längeren, zügig zu fahrenden Strecken (100-120 km/h) im Altiplano ging der Kraftstoffverbrauch sogar noch zurück auf Werte, die wir im Flachland ohne Kabine nicht haben (unter 8 Liter/100km !!!). Dort oben ist eben wenig Luft, also auch wenig Luftwiderstand. Nie haben wir mehr verbraucht als zuhause. Das ist bei älteren Saugdieseln sicher komplett anders. Ich habe neulich ein Foto vom Kaltstart zweier LKW-Expeditionsfahrzeuge im Abgasnebel in größeren Höhen bei kühlen Temperaturen gesehen ;-) .
Spannungsversorgung
Nord- und Zentralamerika: 110 V, 60 Hz durchgehend. "Starkstrom" gibt es manchmal für größere Verbraucher, z.B. in Waschsalons, das ist dann 220V mit 60 Hz.
In Ecuador gibt es gelegentlich 220-230 V, allerdings auch bei 60 Hz. Peru hat ebenfalls noch 60 Hz, aber durchgehend die 230 V. Ab Bolivien südlich, also Bolivien, Chile, Argentinien, Paraguay und Uruguay haben wir dann wieder die europäische Netzfrequenz von 50 Hz bei 230 V (220 V - 240V).
Informiert euch gründlich auf den Geräten oder Netzteilen, welche Geräte für welche Stromart geeignet sind. Heute werden die meisten Geräte mit Schaltnetzteilen ausgestattet, die von 100 bis 240 V und von 50 bis 60 Hz alles verarbeiten. Vor allem das Bordladegerät sollte man sich genau ansehen.
Unser Bordladegerät konnte keine 110 V, daher haben wir uns für den Fall der Fälle in einem Supermarkt in den USA für 25 USD ein kleines Ladegerät besorgt. Solche - drüben übliche - Technik würde ich auf jeden Fall erst dort besorgen.
Fahrt mit guten Versorgerbatterien los. Drüben, vor allem südlich von Mexico wird es immer schwieriger und teurer - wenn nicht unmöglich - die gewohnte Technik zu bekommen.
Gasversorgung
Wir haben in unserer Wohnkabine nur Platz für kleine Gasflaschen und wir wollten nicht alle naselang auf Füllstationssuche gehen. Nur wenn wir eine Gelegenheit zum nachtanken gesehen haben, haben wir sie auch genutzt. Oder eben, wenn es nötig war, z.B. nach einer Verschiffung.
Die Versorgung mit Flüssiggas haben wir folgendermaßen gelöst:
- Umbau auf Kompressorkühlschrank mit stärkerem Akku und zusäzlichem Solarmodul. - Mitnahme einer üblichen graugrünen 5 kg - Flasche sowie einer 6 kg - Tankflasche mit 80% Füllstopp und den üblichen Fülladaptern für Autogastankstellen.
- Mitnahme eines Adapters von ACME auf unsere übliche Gasflasche mit einem W21,8 Gewinde. Dieser Adapter darf im Fachhandel in D nicht vertrieben werden, aber es gibt ihn im internationalen Vertrieb ;-)
- Einbau einer Dieselstandheizung mit Höhenkit und eigenem Tank.
So lag unser Gasverbrauch bei ca. 80 g pro Tag. Dabei haben wir regelmäßig gekocht und gelegentlich warm geduscht. In den Niederungen der Tropen muss man ohnehin kein Wasser erhitzen. Ausnahme: Tee ;-)
In Halifax haben wir gleich beide leeren Flaschen auffüllen lassen, kein Problem! In Smithers in British Colombia (B.C.) habe ich einen Mitarbeiter einer Tankstelle sehr überreden müssen, bevor er von seinem Chef die Absolution erhielt. In Colorado (USA) fanden wir eine Füllstation, dort hätte die Western-Lady uns das Gas vielleicht auch in eine Plastiktüte gefüllt, wenn wir gesagt hätten, dass die Tüte einen Füllstopp besitzt ;-).
In Mexiko haben wir (ohne Not) an einer Straßenecke bei einer Tankstelle ein paar Liter zugetankt. Gar kein Problem! In Cartagena fanden wir auf dem Weg zwischen Stadt und Hafen ein abenteuerliches Gaswerk, wo mit schwerem Gerät, überall pfeifend unsere Tankflasche befüllt wurde.
In Südamerika haben wir dann nur noch beide Flaschen (fast) geleert.
Grenzformalitäten
Auf dem Weg von durch Zentralamerika wird man so langsam zum Grenzprofi. Unsere Passnummern kenne ich nun auswendig. Gut ist, sich schon vorher ein wenig damit zu beschäftigen, doch eigentlich ist der Ablauf immer der Gleiche: erst geht man zur "Migracion", um selbst aus dem jeweiligen Land auszureisen, dann meldet man sein Fahrzeug bei der "Aduana" ab. Meist muss man dann ein Stück fahren, um in das neue Land zu kommen, wo deren Ämter sitzen. Gleiches Spiel: Bei der Migracion anmelden und dann zur Aduana, um das Fahrzeug einzuführen. In Zentralamerika wird man sofort von Grenzhelferzecken mit selbstgebastelten Ausweisen belagert. Wir haben alle Grenzen ohne deren Dienste bewältigt. Für einige Länder muss man vor der Einreise eine Autoversicherung abschließen.
Das Hauptproblem ist es meist, die richtige Baracke (denn mehr ist es oft nicht) oder den richtigen Gebäudeteil zu finden. Dabei helfen einem die bekannten Individualreise-Apps und die Geldwechsler. Wir haben festgestellt, dass Letztere sehr auskunftsfreudig sind, wenn man sich einen davon warm hält, bis alles erledigt ist und dann (gut über den Kurs informiert) bei diesem dann auch einen kleinen Betrag wechselt. Einige Besonderheiten gibt es hier und da. In Bolivien liegt z.B. die Aduana auf der Lagunenroute (Richtung Süden unterwegs) etwa 80 km vor der Grenze. Dorthin muss man einen Abstecher in die Berge zu einem Boraxwerk auf über 5000 m Höhe machen, um sein Fahrzeug aus Bolivien auszuführen. Hat man das verpasst, ist Schmiergeld fällig, oder man muss nochmal 80 km miese Piste zurück. Gelegentlich wird bei der Aduana verlangt, ein Kopie seines Passes mit dem Einreisestempel, den man gerade erst bekommen hat vorzulegen. Dann ist ein kleiner, handlicher Kopierer sehr viel wert. Sonst kann man an abgelegenen Grenzen in den Bergen schon mal eine Taxifahrt zur nächsten Kopiermöglichkeit beim Schwager des Grenzers buchen. Es gibt immer eine Lösung ;-) Ach so - ein paar Worte Spanisch helfen, es muss gar nicht so viel sein.
Weitere Themen in Vorbereitung:
Notwendige Papiere, Übernachtungsplätze, Nahrungsmittel, Topes - diese scheußlichen Bremshügel, Ersatzteile und Werkzeug, zweites Reserverad, Fahrzeugwahl, Höhenerfahrungen, Mückenschutz, Diebstahl, Elektronik nachkaufen, Verschiffungen, Versicherungen, Kreditkarten, Software für Reiseberichte