Lagunenroute, Bolivien

In Chile nach Süden (vom 11.05.2017)

Nach der Passfahrt übernachten wir im Tal Equi, wo sich neben vielen Esoterikern und Weinbauern auch einige Observatorien niedergelassen haben. Im Fall der Observatorien ist das wegen der meist klaren Luft sogar nachvollziehbar. Immer noch ist hier Wüste und die endlosen Weinberge werden künstlich bewässert. Wein in der Wüste!

In La Serrena gibt es einen alten Leuchtturm am Pazifik, sonst hebt sich die Stadt nicht sonderlich ab. Auf der Autobahn 5 nach Süden finden wir einen schönen Strand, an dem wir nach einem Spaziergang gleich übernachten.

Der höchste Berg ganz (also beider) Amerikas, der Aconcagua, will sich nicht zeigen, er ist leider in Wolken gehüllt. Das ist sehr schade, wir werden ihn im Internet besuchen müssen. Weiter geht es vorbei an vielen Windkraftwerken nach Santiago de Chile, der Hauptstadt Chiles mit dem "Torre de Santiago". Das höchste Gebäude Südamerikas schafft es mit seinen 300 Metern zwar nicht mal unter die ersten Fünfzig, sieht dafür aber auch aus wie ein richtiger Torre. Wir beschränken unseren Besuch auf den Plaza de Arrmas, den Mercado Central, die Fußgängerzone mit Hütchenspielern und allerlei Krimskramsangeboten sowie dem Cerro de  San Lucia, ein Hügel mitten in der Stadt, auf dem seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine militärische Festung existiert.

Es gibt kaum etwas Langweiligeres, als die Autobahn 5 in Chile. Und gleichzeitig ist das gerade so interessant. Von den kargen Regionen im Norden fahren wir bald vorbei an den größten Weinanbaugebieten,  die wir je gesehen haben. Und irgendwann ändert sich die Landschaft so, dass sie uns an die Mittelgebirge erinnert, bevor wir Fichten- und Mischwälder erreichen. Alles an einer Autobahn. Auf der Karte entdecken wir den hervorgehobenen "Salto del Laja", wissen zwar nicht, was uns erwartet, trauen uns aber den kleinen Umweg. An unzähligen geschlossen Andenkenbuden vorbei gehen wir zum Wasserfall, quasi die Nigarafälle von Chile. Nicht ganz so viele Andenkenbuden Wert und viel kleiner als die großen Vorbilder.

Die Landschaft wird unsererem Zuhause immer ähnlicher und wir überqueren den vierzigsten Breitengrad Süd. In Osorno zweigen wir ab nach Osten. Weiter nach Süden in Chile hätten wir über Puerto Montt drei Tage lang die Fähre  in die Südspitze Amerikas nehmen können. Doch nach drei Tagen Schiff ist uns gerade nicht und so fahren wir in die Cordilleren, wo immer wieder schneebedeckte Vulkanberge auftauchen. Der Grenzübertritt verläuft unspektakulär, die Argentinier interessieren sich nicht für unsere eingeführten Artikel. Im Grenzbereich sehen wir viele von Schädlingen befallene, abgestorbene Bäume. So wie damals in Kanada.

Die Orte nach der argentinischen Grenze sind Urlaubsdörfer und erinnern mit ihren ordentlichen Holzhäusern sehr an unsere Alpenregion. Viele und große Seen liegen links und rechts der Straße und weiße Vulkankegel zeigen sich im Hintergrund.