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Quer durch Kalifornien (vom 07/23.11.2016)

Die etwas lehmige Zufahrt zu unserem Waldparkplatz ist in der Nacht zum Glück nicht noch nasser geworden. So können wir, ohne zu graben, die Abfahrt durch bergige, gelbe Weidenflächen in das kalifornische Tiefland mit einigen sehr schönen Abschniten genießen. Dann verliert sich die Fahrt in den gut bewässertern Zitrus- und Pfirsich-Plantagen. Die Täler sind kein richtiger Hingucker mehr, alles ist irgendwie praktisch organisiert. Der Müll am Straßenrand nimmt zu, wir sind das nicht mehr gewohnt! Welcome to California!
Wir erreichen "Die Bay". Nördlich von San Franzisco queren wir diese und erreichen den außerhalb von San Franzisco gelegenen Teil des "Golden Gate". Am Weg zum "Golden Gate State Park" gibt es prima Fotostopps mit Blick auf die völlig freie "Golden Gate Bridge". Glücksache!
Im Golden Gate State Park ist der einzige Campground geschlossen, aber ein leerer Parkplatz dort tut es auch zu dieser Jahreszeit. Von hier aus haben wir einen wundervollen Abendspaziergang mit Blick auf die Seehund- und Seelöwenbänke und auf den Pazifik.


San Franzisco (vom 23.11.2016)

Wir fahren über das Golden Gate über die gleichnamige Brücke und parken direkt an der Marina San Franzisco. Dort bekommen wir eine (maritime) Zeitreise durch "die Bay" serviert. Im Visitorcenter ein Film und viele Exponate, im Hafen selbst dann die historischen Kähne. Wir erklimmen die Aussichtshöhe "Telegragh Hill" und laufen durch das hügelige San Franzisco nach Chinatown. Mit Zeichen- und englischsprachiger Hilfe chinesischer Gäste erhalten wir ein schmackhaftes Essen. Das Ambiente muss man sich "schön denken".
Viele Straßen sind wirklich so extrem steil wie man es aus Berichten oder Filmen kennt. Hotelgäste asten schwitzend ihr Gepäck die steilen Straßen hinauf. Autofahrer sollten über eine gewisse Erfahrung verfügen. Wir messen Steigungen von knapp 30 Prozent! Die "Lombard Route" ist noch steiler, sodass für sie in der Stadt Serpentinen angelegt wurden! Ein riesiger Anblick, wie sich die Autoschlangen den Berg herunter schleichen!
Für solche Straßenverhältnisse wurde schließlich die Cable Car erfunden! Vier der vielen ehemaligen Linien sind noch erhalten und als fahrendes Museum unterwegs. Zentrale der "Cable Car" ist das Cable Car Museum, in dem wir auch den Keller mit den dicken Umlenkrollen, wie auch die Antriebstechnik und die Werkstatt besichtigen können.


Highway 1 (vom 23.11.2016)

Südlich von San Franzisco war auf reulären Campgrounds alles voll, daher haben wir an einer Nebennebenstrecke in einem Pullout in einem kleinen schattigen Tal unweit von Palo Alto übernachtet. Wie wir am nächsten Morgen sehen ein Runde, die gerne von Radsportlern genutzt wird. Autos sind nur einzelne vorbeigefahren.
Auf dem folgenden Stück ist gerade Rosenkohlzeit, "Brusssel Sprouts" ohne Ende! Mittelamerikanische Arbeiter auf den Feldern und viele Straßenverkäufe für Obst und Gemüse. Die Straßenhändler sind für uns in Nordamerika völlig neu! Unser Abendessen wird butterzart!
Monterrey bildet dann den Beginn des klassischen "Highway 1" und ist ein Paradies für Wasservögel mit einer natürlichen Promenade auf das Kap hinaus.
Dann auf zum angepriesenen Highlight "Big Sur". Es ist eine zweifellos grandiose Landschaft, wo der Pazifik auf die Steilküste trifft. Der Amerikaner, der weder die Normandie kennt, noch eine Vorstellung von Irland hat, besonders. Aber es bleibt auch so unvergleichlich. Ein Parkplatz für die Nacht mit 58 Dollar (ohne "Hookup") ist uns allerdings deutlich zu teuer. Dafür haben wir beim Weiterfahren in die Dämmerung eine tolle Abendstimmung mit leuchtendenen Farben und finden einen Campgrouns im National Forest.
Wegen einem der teuersten Feuer in der US-Geschichte, ausgelöst durch ein nicht richtig gelöschtes Lagerfeuer, sind noch alle Forststraßen in die Berge gesperrt. Die Küste ist aber ohne Probleme passierbar. Direkt an unserem Campground beim Sand Dollar Beach erleben wir eine einzigartige und für die Pazifikküste typische Nebelstimmung.
Wenig weiter südlich ist die Küste von vielen hunderten von Seeelefanfen besetzt. Die Damen liegen schwanger herum und bewerfen sich mit kühlendem Sand, die Herren bereiten sich auf die bervorstehenden Kämpfe um das Harem vor. Alles recht friedlich.
Hearst Castle erwähnen wir erst gar nicht. In einem Land ohne Schlösser ist ein von einem reichen Spinner erbautes Schloss vielleicht eine Attraktion. Die Amerikaner fahren jedenfalls voll drauf ab! Es gibt ein riesiges Welcomecenter und einen unglaublich großen Parkplatz. Wir nehmen Reißaus.


Sand Camp Oceano Dunes (vom 23.11.2016)

Gleich am Pazifik liegt der Ort Oceano mit seinen "Oceano Dunes", ein so genanntes "State Vehicular Recreation Area"! Das bedeutet, dass man 10 Dollar pro Tag bezahlt, einfach auf den Strand oder in die Dünen fährt und campt - oder sich sonstwie mit den "Toys" beschäftigt. Eine genial amerikanische Sache! "Wir Amis haben so viele Spielzeuge, und wir haben sie immer dabei", sagte eine Amerikanerin.
Wenn sich jemand mal fest fährt, ist immer Hilfe durch andere Gäste vor Ort. Wir fahren etwa drei Kilometer den Strand entlang und finden einen schönen Platz auf trockenem Sand. Immer an den Tidenhub denken! Kurz darauf treffen Verena und Tom mit ihrem Feuerwehr-LKW auch hier ein. Welch eine Überraschung!!
Das Morgenhochwasser ist offenbar deutlich stärker als das Abendhochwasser. Als wir aufwachen, sehen wir uns vom Wasser umspült, wenn sich die großen Wellen brechen. Wir fahren zum Früstück etwas hoch auf den trocken gebliebenen Sand. Für die zweite Nacht fahren wir noch etwas weiter hoch.
An demm Morgen, an dem wir aufbrechen, richten die Amis eine neue Stadt am Strand ein: Laden, Bar und Reifendruckservice! Am Wochenende gibt es ein Toyota Treffen mit über 200 Fahrzeugen und vielen Gästen.


Um Los Angeles (vom 23.11.2016)

Santa Barbara mit Strand und alter Werft auf Pfahlbauanlage ist schon ein netter Touristenort, doch vieles ist gerade im Bau begriffen.
Emma Beach ist laut und voll belegt. Gerade laufen Verena und Tom mit der Feuerwehr ein. Gemeinsam beschließen wir einen Inlandsabstecher zu einem einfachen Campingplatz. Sonst kann amn sich in diesem Teil der Küste richtig ausnehmen lassen. Die GRoßregion "L.A." ist eben nicht weit!
Am kommenden Tag pssieren wir die Malibu Lagoon, Traumstrand für Surfer mit gelbem Smog-Blick auf das Meer. Pflicht ist der gute, alte VW-Bus mit Surfbrett, manchmal reicht auch ein neuer VW-Bus oder eine Van, Pickup oder Motorrad, um das Surfbrett zu transportieren. Das Surfbrett ist auf jeden Fall ein "Muss"!
Südwärts geht es nach Santa Monica. Wir haben eine Adresse für die mexikanische Autoversicherung. Das geht à la Asterix: "mit dem Passierschein A38 zum roten Haus ...". Ganz so schlimm war es dann doch nicht und nach weniger als eine halben Stunde hatten wir unsere Autohaftpflichtversicherung für Mexico. Hätten wir es selbst gemacht, wäre es sicher schneller gegangen ;-).
In dieser Riesenmetropole ist die Luft zum Schneiden. Eine Stunde weiter östlich, in den  "Sunset Hills" erkunden wir vergeblich einen Platz für eine Übernachtung. Sehr gut bewachte Wohnanlagen grenzen an den National Forest und bieten einen irren Blick auf die unglaublich vielen Lichter unten im Tal.
Unseren Schlafplatz finden wir erst eine Stunde später an einem kleinen "Las Vegas", namens "Morongo", mit Shuttle vom LKW-Parkplatz direkt zur "Hochburg des Glücks".


Joshua Tree National Park (vom 23.11.2016)

Am Morgen treffen wir Uli und Sabine an ihrem MAN etwa zwei Stunden von unserem Nachtlager entfernt. Abends haben wir es nicht mehr bis vor den südlichen Eingang des "Joshua Tree" geschafft. Das Wiedersehen und das Erzählen über die vielen Erlebnisse füllen schnell den Tag. Abends dann beim Lagerfeuer, denn die beiden haben schon reichlich Brennholz gesammelt.
Der nächste Morgen beginnt zunächst ganz in Ruhe, bis einige aufgeregte Mädels vor uns auftauchen. Besondere Begeisterung weckt der Anblick des MAN, der ihren im Sand feststeckenden Chevi wohl berfreien könnte. Uli mobilisiert den "Mani" und wir fahren mit Gurt und Karabinen hinter einem Kleinwagen her. Die Damen sind im Dunkelen auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz einem weichsandigen Wash gut 200 Meter leicht bergab gefolgt und haben morgens den Wagen bergauf bis zum Bodenblech versenkt.
Der Chevi ist schnell raus, steckt wieder im Sand, wird wieder befreit und dann kurzerhand den Rest bis zur Straße geschleppt. Die jungen Damen sind heilfroh und bedanken sich sehr herzlich. Sie sind von der kleinen Rettung so begeistert, dass die sich gewiss bald wieder festfahren, wenn ein europäisches Allradteam in der Nähe ist ;-)
Am gleichen Tag brechen wir auf zu einer Rundfahrt durch den "Joshua Tree National Park". Kakteen und Felsen säumen den Weg. Der Nationalpark ist wirklich schön und hebt sich durch seine Felsen und seine interessente Vegetation deutlich von den anderen Parks ab, zum Beispiel im Kaktus Garden. "Keiths View" ist dann ein interessanter Überblick über das Tal mit Palm Springs, Palm Desert und den Dunst der LA-Großregion. 100 Golfplätze gibt es allein in Palm Springs! Einmal quer durch den Nationalpark und auf nach Palm Springs. Den Waschsalonstopp schaffen wir inzwischen in etwa einer Stunde incl. Bettwäsche und Essen Kochen! Was verschwendet man zuhause eine Zeit!
Anschließend kehren wir zurück in die Wüste. Bei Uli und Sabine brennt schon das Lagerfeuer. Sehr schön ist es. Die zwei haben vor Mexiko noch etwas zu erledigen, und wir genießen unseren letzten Tag in "Amerika" und räumen ein wenig zusammen.
Tags drauf brechen auf und fahren in einem Tal unterhalb des Meeresspiegels entlang des riesengroßen "Salton Sea" in Richtung mexikanische Grenze. Ohne ein amerikanisches Bankkonto ist es kaum möglich, vorher an mexikanische Pesos zu gelangen. Daher machen wir das erst in Calexiko, wo es etliche Wechselstuben gibt. Man kann zwar an der Grenze inzwischen alles in Dollar zahlen, aber in Pesos spart man etwa 20% der Gebühren. Auf nach Mexiko!