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Sailing San Blas (vom 07.03.2017)

Der legendäre Segeltörn von Zentralamerika nach Südamerika entlang einer Kette von über 370 kleinen Trauminseln  startet meist bei Porvenir und führt über die offene Karibik nach Cartagena in Kolumbien.

Um fünf Uhr morgens sitzen wir von unserem Hotel und warten auf den Geländewagen, der uns zum kleinen Hafen der Kunasbei Carti bringen soll. Der San Blas Archipel ist zusammen mit einem Küstenstreifen das Reservat der Kuna. Dort warten neben Millionen von kleinen, stechenden Insekten auch die Schnellboote, die uns zur Santana bringen sollen. Santana heißt unser Katamaran, auf dem wir die nächsten fünf Tage zusammen mit 17 weiteren Gästen und drei Crewmitgliedern verbringen werden.
Der Erfolg einer solchen Reise hängt natürlich von der Gruppe, der Crew und vom Wetter ab. Und so viel möchte ich vorweg nehmen: alles passt! Klasse!  Die Crew macht das definitiv nicht zu ersten Mal und pflegt einen guten Kontakt zu den Kuna.

Capitano Jose nimmt unsere Pässe an sich und setzt mit dem Dingy nach Porvenir über, um uns in Panama abzumelden, während Marlena und Merel die Gelegenheit nutzen, den Biervorrat der Gruppe  ein wenig aufzustocken. Die meisten nutzen die Zeit zum Bad im tiefblauen Meer. Dann verwöhnt uns Gonzalo mit seiner ersten kullinarischen Zauberei. Und wir dachten, das sei unser Mittagessen! Weit gefehlt! Der Mann ist genial!
Danach geht es los zu unserem ersten Ankerplatz hinter einer kleinen Trauminsel. Einige lassen sich hinüberfahren, andere schwimmen zur Insel. Alle sind verzaubert von diesem paradiesischen Flair.

Gonzalo hat von den Kuna Langusten gekauft. Zum Sonnenuntergang gibt es erst eine leckere Kleinigkeit an Deck, danach einen fantastischen Teller mit Meeresfrüchten. So kann es weitergehen!

Wir wechseln noch mehrfach den Ankerplatz, schnorcheln an einem Schiffswrack und erleben paradiesische Inseln. Da wir uns immer weiter von Panama entfernen, werden die Inseln immer einsamer. Jose sucht die Ankerplätze so aus, dass nur wenige Boote gleichzeitig an einer Insel liegen.
Nach einem Tag an dem absoluten Traumstrand geht es dann am späten Nachmittag los aufs offene Meer. In der Luft liegt ein wenig Anspannung. Auch den erfahrenen Seeleuten Jose und Olli merkt man das ein wenig an. Und das ist gut so! Vor uns liegen 200 Seemeilen offenes Meer, die wir in 36 bis 40 Stunden befahren werden. Gegen uns der Wind von etwa 30 Grad, mit uns die Strömung von etwa ein bis zwei Knoten. Das bedeutet zwei Nächte und einen Tag Navigation auf See.

In der zweiten Nacht wird das Meer noch etwas ruppiger und wir wechseln den Kurs, um hinter einer Halbinsel Schutz zu suchen. Am frühen Morgen stellt Kapitän Jose die Fahrtüchtigkeit der Passagiere fest und wir beginnen die restliche Distanz von knapp vier Stunden bis Cartagena. Das Einlaufen in die Bucht hat etwas Majestätisches! Nie hätten wir gedacht, dass Cartagena so viele Hochhäuser besitzt. Im Jachthafen werden wir an den Kai gebracht und alle suchen ihre Unterkünfte auf.
Abends treffen wir uns nochmal in einer urigem Musikkneipe, bekommen unsere Pässe mit Einreisestempel von Kolumbien und machen den ersten Rundgang durch Cartagena.

Das war klasse!