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So, wir haben jetzt den Flug nach Halifax gebucht. One-way! Aber der Reihe nach ...

Wenn man vor hat, gut ein Jahr unterwegs zu sein, sollte die eine oder andere Kleinigkeit vorbereitet werden: Versicherungssschutz, Pässe, internationaler Führerschein, Fahrzeugverschiffung und Flug wollen organisiert sein. Ebenfalls Impfungen, Visa und Co. - lauter Luxus-Probleme!

Und dann ist da ja noch unser rollendes Zuhause für die nächsten 400 Tage. Das sollte natürlich in einem Top-Zustand sein. Vor allem technisch! Also wurden einige Umbauten fällig.

Den Dieseltank unseres Navara rüsteten wir mit einem australischen Exemplar von Ironman 4x4 auf gut 160 Liter auf. Damit dürfte die Reichweite auch unter miesesten Bedingungen deutlich über 1000 km betragen. Grober Staub soll im Zyklonfilter unseres Schnochels bleiben. Im manchen Gegenden sagt man den Tankstellen nach, verunreinigten, mit Wasser versetzten Diesel zu verkaufen. Da schien uns ein Dieselvorfilter mit Schauglas sehr nützlich. Vor allem bei diesen neumodischen Motoren. Jürgen Storkan hat uns in seiner Werkstatt in Haßfurt sehr gründlich beraten und unserem Navara eine Rahmenverstärkung samt Korrosionsschutz verpasst. Sehr empfehlenswert!

In der Wohnkabine zielten die Umbauten vor allem auf die Energie - also vor allem den Gasverbrauch. Nichts stellen wir uns lästiger vor, als bei knappen 11kg Gasvorrat wegen Kühlschrank und Heizung dauernd Füllstationen suchen zu müssen. Den Absorberkühlschrank haben wir gegen ein Kompressormodell getauscht. Dafür haben wir die Photovoltaik-Anlage von 75W auf 175W aufgerüstet und den 85Ah Akku durch einen 150Ah Typ ersetzt. Da der so nicht an den vorgesehenen Platz passt, waren hier kleine Umbauten fällig. Aber so konnten wir einen Standardakku nehmen. Die vorhandene Gasheizung der Wohnkabine haben wir um eine Luft-Luft-Dieselstandheizung samt Höhenkompensation ergänzt. Mit eigenem Dieseltank sollten auch kühle Gegenden in größeren Höhen angenehme Abende erlauben.

Ein von innen schaltbares Rundum-LED-Flutlicht soll uns das Rangieren im Dunklen erleichtern. Außerdem lässt sich damit im Fall der Fälle besser die nachtaktive Tierwelt beobachten. Und wenn es der Akku schon hergibt, haben wir noch einen satten Wechselrichter eingebaut. Fönen und Flexen haben wir getestet - oder was man sonst so im Urlaub macht ;-). Und alles funktioniert bei abgestellter Kabine genauso wie aufgesattelt.

Das Wichtigste, das der Mensch braucht ist Wasser! Für den absoluten Notfall haben wir eine kleine Trinkwasseraufbereitungsanlage dabei, damit man auch mal Brackwasser in virenfreies Trinkwasser verwandeln kann.

Dann sind da noch einige nützliche Gegenstände, die wir mitnehmen wollen. Das zweite Reserverrad, diverse Ersatzfilter sowie Bremsscheiben und -beläge (vorne) sowie Öle für eine Wartung unterwegs, Sandboards, Schaufel, Greifzug, Schäkel,  Umlenkrolle, Leiter und Kettensäge. Man hört ja viel Schlechtes über die Straßenverhältnisse außerhalb Duisburgs ;-). Bei den meisten Dingen wünschen wir uns, sie unbenutzt wieder mit nach Hause zu bringen. Ob wir bis nach Südamerika kommen? Die dreieinhalb Tonnen bekommen wir schon voll ;-)

Die Satellitenantenne brauchen wir drüben sowieso nicht (eine weitere Bemerkung über amerikanisches Fernsehen läge mir auf der Zunge), also wird sie samt Fernseher abgebaut. Ebenso der Fahrradträger. Dafür haben wir in Sachen Mückenschutz aufgerüstet. Der Standardschutz europäischer Wohnmobilfenster und Dachluken hatte bereits in Rumänien seine Grenzen gefunden. Richtig gute Hartglasfenster sind für unser Mobil leider zu schwer.

So, dann kann es ja bald losgehen ...

Vor der Abfahrt nach Hamburg
Vor der Abfahrt nach Hamburg